Hochzeiten sind ein besonderes Erlebnis – für die Gäste, für das Brautpaar, für die Dienstleister und für die Nerven jedes Beteiligten. Als Trauredner moderiert man dieses romantische Ereignis und beschwört mit der Traurede die ewige Liebe des Brautpaares. Für wen könnte sich dieser Berufsweg lohnen? Kann man als Trauredner auch in Zukunft noch Karriere machen? Kann jeder Trauredner werden? Darum geht es in diesem Beitrag!
Als Trauredner arbeiten: Die Grundlagen
Hochzeiten sind ein derart emotional bewegendes Erlebnis, dass man sie am liebsten immer wieder zelebrieren möchte. Mit diesem Job ist das sogar möglich! Als Trauredner geht man auf die Gäste ein, bringt Unterhaltung in die Location und am wichtigsten – besiegelt man die (hoffentlich) ewige Liebe des Brautpaares mit einer überzeugenden Traurede.
Obwohl die Digitalisierung nun auch in Deutschland langsam angekommen ist, so wird man als Trauredner quasi immer vor Ort tätig sein. Wer also gerne reist, wer gerne mit dem Auto zu verschiedenen Locations fährt, könnte sich diesen Berufszweig näher anschauen.
Was genau macht der Trauredner?
Am aufwendigsten ist sicherlich die Anfertigung der Traurede. Das kann gut und gerne 20 bis 30 Stunden dauern. Diese sollte am Tag der Hochzeit auch überzeugend präsentiert werden. Es gibt fröhliche Stellen, es gibt traurige Stellen – wichtig ist, dass man Emotionen zeigt, während man die Traurede hält. Niemand möchte einen gelangweilten, desinteressierten Trauredner hören – dann würden die Hochzeitsgäste nur einschlafen.
Die Präsenz am Tag der Hochzeit ist unerlässlich. Digitale Hochzeiten haben sich zumindest im konservativen Deutschland noch lange nicht durchgesetzt. Daher ist ebenso Pünktlichkeit entscheidend – man sollte rechtzeitig an der Location ankommen. Häufig helfen Trauredner auch hier und da mit, die Hochzeit vorzubereiten. Wenn Freiraum bleibt, kann ein Trauredner auch auf die Gäste zugehen, um mehr über das Brautpaar zu erfahren.
Was zeichnet einen guten Trauredner aus?
- Eloquenz
- Selbstbewusstsein
- Pünktlichkeit
- Kontaktfreudigkeit
- Spaß am Entertainment
Trauredner Verdienst: Lohnt sich die Karriere finanziell?
Laut einer kleinen Dokumentation vom BR verdienen Trauredner nicht schlecht. Ein vierstelliger Betrag pro Trauung sollte auf jeden Fall das Mindestmaß sein. Wer entsprechend viele Hochzeiten im Jahr betreuen kann, verdient damit auch ein anständiges Einkommen. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass man in der Regel nicht angestellt ist, sondern entweder als Freiberufler oder Gewerbetreibender unterwegs ist.
Das bedeutet: Weniger Sicherheit als im Angestelltenverhältnis und mehr Papierkram und Bürokratie. Wer bei komplizierten Formularen lieber schnell das Weite sucht, sollte sich diese berufliche Laufbahn besser noch einmal überlegen. Auf der anderen Seite hat man auch mehr Freiheit – die Vorbereitung der Traurede findet in der Regel zu Hause statt und die Hochzeit wird auch selten an „zeitlich unmöglichen Terminen“ durchgeführt.
Außerdem besteht ein großer Spielraum für zusätzliche Verdienste. In der thematisierten Doku vom BR schildert ein Trauredner, dass er neben der eigentlichen Tätigkeit zusätzlich auch noch mit einem Online-Portal zur Vermittlung von Traurednern und mit Online-Seminaren sein Geld verdient.
Wer also insbesondere digital affin ist, kann mit seinem Fachwissen rund um das Thema Trauredner werden auch noch online den einen oder anderen Euro verdienen. Ein Blog, ein Youtube-Kanal oder selbst ein TikTok-Kanal könnten gute Möglichkeiten sein, um als Trauredner zusätzliches Geld zu verdienen. Lesen Sie auch: Lohnt sich ein Studium mit 50?
Karriere als Trauredner: Was genau sind die Nachteile?
Die saisonale Arbeit kann sehr gewöhnungsbedürftig sein. Es ist selbstverständlich, dass man als Trauredner im Sommer wesentlich mehr zu tun hat als im eiskalten Dezember. Außerdem könnte der Einstieg in die Karriere schwer werden – schließlich muss man erstmal gebucht werden. Wer keine Ahnung von Marketing hat, könnte hier auf Schwierigkeiten stoßen.
Außerdem ist das Dasein als Freiberufler bzw. Gewerbetreibender vielen Deutschen ein Dorn im Auge. Beamter auf Lebenszeit oder Youtuber werden – das ist in etwa die Spannweite der Berufswünsche der Generation TikTok. Häufig klingt das Unternehmertum nach einem aufregenden Abenteuer, doch vielen wird die „unsichere“ Einkommenssituation schnell zu viel.
Nervosität kann ebenfalls ein großes Problem werden. Wer ständig darüber grübelt, was auf dem Weg zur Hochzeit schief gehen könnte, welche Technik heute mal wieder spinnt, welches Baby diesmal die ganze Zeit schreien wird, der macht sich vermutlich den ganzen Tag lang sorgen. Auch das kann schnell zur Belastung werden.
Trauredner Karriere: Unser Fazit
Lohnenswert kann die Karriere als Trauredner auf jeden Fall sein. Allerdings muss man der richtige Typ dafür sein. Kontaktfreudigkeit, Pünktlichkeit und Eloquenz sind sicherlich die wichtigsten Voraussetzungen, um als Trauredner beruflich erfolgreich zu werden. Wer dann auch noch den Alltag als Unternehmer im hoch bürokratisierten Deutschland managen kann, dürfte im Berufsweg Trauredner eine erfolgsversprechende Karriere finden.
Auf der anderen Seite wird die Saisonarbeit vielen Traurednern zu schaffen machen. Wenn man im Februar nur eine Buchung für den 22.02. bekommt und den Rest des Monats nicht viel los ist, könnte man schnell das Gefühl bekommen, dass das Geschäft zum Scheitern verurteilt ist. Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Juli dagegen wesentlich besser aussehen dürfte, was die Buchungen anbelangt.
Unter dem Strich ist der Berufsweg Trauredner auf jeden Fall eine Karriere, die auch in Zukunft gefragt sein wird. Für unternehmenslustige Menschen, die auch ein echtes Interesse an der Gestaltung eines schönen Events haben, könnte es definitiv einen Versuch wert sein. Und wer hat schon die Chance, dutzende Hochzeiten in seinem Leben zu begleiten? Der viele Hochzeitskuchen könnte sich im Laufe der Zeit jedoch auf den Magen schlagen!
Weiterführende Literatur
Tipps vom Trauredner: Die perfekte freie Trauung
Freie Trauung: Die besten Tipps & Ideen für eine einmalige …