Die japanische Sprache ist für viele Lernende faszinierend, aber auch herausfordernd – besonders, wenn es um die Konjugation der Verben geht. Doch keine Sorge! Im Vergleich zu europäischen Sprachen ist die Verbkonjugation im Japanischen tatsächlich relativ unkompliziert. Hier erfährst du die Grundlagen, um japanische Verben richtig zu konjugieren.
1. Die drei Verbgruppen
Japanische Verben lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen:
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Ichidan-Verben (一段動詞, „Stammverben“) – auch „-ru Verben“ genannt:
Diese Verben enden im Wörterbuch in der Regel auf „-eru“ oder „-iru“. Beispiel:-
食べる (たべる, taberu) – „essen“
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見る (みる, miru) – „sehen“
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Godan-Verben (五段動詞, „Fünfstufenverben“) – auch „-u Verben“ genannt:
Diese Verben enden auf ein „-u“, das sich je nach Konjugation verändert. Beispiel:-
書く (かく, kaku) – „schreiben“
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飲む (のむ, nomu) – „trinken“
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Unregelmäßige Verben (不規則動詞, fukisoku dōshi):
Es gibt nur zwei unregelmäßige Verben im Japanischen:-
する (suru, „machen“)
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来る (くる, kuru, „kommen“)
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2. Grundformen und Konjugation
Japanische Verben verändern sich nicht nach Person oder Numerus (also keine Unterscheidung zwischen „ich esse“ und „wir essen“). Stattdessen ändern sie sich nach Zeitform und Höflichkeitsstufe.
Hier sind einige wichtige Konjugationsformen am Beispiel der Verben 食べる (taberu, „essen“), 書く (kaku, „schreiben“) und する (suru, „machen“):
Form | 食べる (Ichidan) | 書く (Godan) | する (Unregelmäßig) |
---|---|---|---|
Grundform (辞書形) | 食べる (taberu) | 書く (kaku) | する (suru) |
Höflichkeitsform (ます形) | 食べます (tabemasu) | 書きます (kakimasu) | します (shimasu) |
Vergangenheit (informell) | 食べた (tabeta) | 書いた (kaita) | した (shita) |
Vergangenheit (höflich) | 食べました (tabemashita) | 書きました (kakimashita) | しました (shimashita) |
Verneinung (informell) | 食べない (tabenai) | 書かない (kakanai) | しない (shinai) |
Verneinung (höflich) | 食べません (tabemasen) | 書きません (kakimasen) | しません (shimasen) |
3. Wichtige Zeitformen
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Gegenwart/Zukunft: Die Grundform (辞書形) oder die Höflichkeitsform wird für beide verwendet.
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„Ich esse“ → tabemasu (食べます)
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„Ich werde essen“ → tabemasu (食べます)
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Vergangenheit: Bildet man durch spezifische Endungen.
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„Ich habe gegessen“ → tabemashita (食べました)
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Verneinung: „Nicht tun“ wird durch „-nai“ oder „-masen“ ausgedrückt.
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„Ich esse nicht“ → tabemasen (食べません)
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4. Höflichkeitsstufen im Japanischen
Japanisch hat unterschiedliche Sprachhöflichkeitsstufen, die sich auch in der Verbkonjugation widerspiegeln.
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Informell (casual): Wird mit Familie und engen Freunden genutzt (z. B. 食べる, taberu).
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Höflich (polite): Wird im Alltag und mit Fremden verwendet (z. B. 食べます, tabemasu).
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Sehr höflich (keigo 敬語): Kommt in formellen und geschäftlichen Situationen vor (z. B. 召し上がる, meshiagaru, für „essen“ als respektvolle Form).
Fazit
Die Konjugation japanischer Verben ist einfacher als sie auf den ersten Blick erscheint. Sobald man die drei Verbgruppen kennt und sich an die Grundmuster gewöhnt, wird das Konjugieren schnell zur Routine. Besonders hilfreich ist, dass Verben nicht nach Personen verändert werden müssen – eine echte Erleichterung für Lernende!
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